Soziale Spaltung als Wachstumsmotor.
Ich habe einmal einen Film gesehen, der das Leben im Mittelalter widerspiegelte.. Damals gab es ganz wenige Herren, denen alles gehörte und eine Masse von rechtlosen Armen. Weil die Armut so gross war und es um das nackte Überleben ging, herrschte die Willkür des Stärkeren und der kannte keine Gnade . Hinter jedem Baum und hinter jeder Ecke lauerte jemand mit einem Messer und überfiel einen. Schützen konnten sich gerade mal ein paar Herren, die sich einen bewaffneten Begleitschutz leisten konnten. Ansonsten musste man sehr viel Glück haben um zu überleben. Also eigentlich schreckliche Zustände. Das Ergebnis von sozialer Spaltung als Wachstumsmotor, damit einige wenige sehr gut leben konnten. Und eigentlich ein Ausblick auf das, was uns bevorsteht, wenn wir so weiter machen wie bisher.
In unserer hypermodernen Zivilisation sind wir aber leider nicht mehr weit von diesen Zuständen entfernt. Heute lauern die Schurken allerdings nicht hinter Bäumen, sondern eigentlich überall. Wir eröffnen ihnen sogar freiwillig den Zugang zu unserem Leben. Wir teilen ihnen unsere Lebensgewohnheiten mit und lassen sie teilhaben an unserem Denken und nehmen sie überall hin mit. Ob mit Alexa, Smartphone, GPS Ortung, Einträge bei Newslettern, Gewinnspielen, bargeldloses Bezahlen oder der Download von Spielen auf dem PC.
Wie Trojanische Pferde kommen sie in unser Leben.
Die ganzen Informationen über uns werden benutzt um uns eine Welt vorzutäuschen, die uns entspricht und in der Produkte und Services vorkommen, die genau auf uns abgestimmt werden. Wir befinden uns plötzlich gar nicht mehr in der richtigen Welt. Vielmehr in einer Version, die für uns gemacht ist. Und uns hinwegtäuscht über mögliche Konsequenzen unseres Stillstehens, in einer Welt die sich rasend ändert.
Eine ideale Welt wird projiziert.
Wir bekommen eine Welt projiziert die ideal ist und in der wir uns wohl fühlen. Und vor allem in der wir Lust bekommen zu konsumieren. Je mehr wir eintauchen in diese Welt, um so besser man uns kennt, um so perfekter werden wir gesteuert. Man redet uns nach dem Mund. Eigentlich perfekt.
Aber das echte Leben wird dabei zerstört. Denn es ist kein Platz in so einer Welt für echte Menschen. Die kosten nur Geld und die mächtigen Internet Unternehmer wollen alles für sich. Also stirbt die alte Infrastruktur. Viele Berufe und Tätigkeiten fallen weg. Wir verlieren unser soziales Umfeld und unsere Aufgaben im realen Leben und werden dadurch noch einmal abhängiger von der online Welt. Die Ressourcen der Welt an Natur, Energie und Leben werden brutal ausgebeutet. Denn der Massenkonsum, der Motor der Internet Welt, mit der sofortigen Verfügbarkeit von Ware in jedem Moment, bedingt eine rücksichtslose Billigproduktion.
Wir werden gesteuert von eiskalten Algorithmen.
Und zu allem Überfluss werden wir Menschen dabei inkompatibel mit der Realität. Uns fehlt das Korrektiv, der negativen Erfahrung, die man im sozialen Umfeld erhält. Fehler, Taktlosigkeiten, Ungerechtigkeiten bleiben ohne Folgen. Schlimmer noch. Man wird bestärkt in solchem Fehlverhalten, dadurch dass die lernenden Algorithmen eiskalt einem mehr Inhalte mit einer ähnlichen Ausrichtung servieren. So dass man das Gefühl bekommt: „So ist das und so ist das richtig.“ Am Ende verrohen wir emotional und stumpfen ab.
Hauptsache ist: „Mir geht es gut.“ Die Verzweiflung der Menschen, die in Not geraten sind, kommt gar nicht an einen heran. Und ausserdem hat man das ( soll das ) Gefühl ( haben ), man könne sowieso nichts machen.
Da rutscht man einfach so rein.
Man kann das eigentlich niemandem zum Vorwurf machen, denn es ist ein Sog, in den wir geraten, durch die Art wie wir leben. Und es sind einige skrupellosen Digitalunternehmer, die unsere Situation geschickt für ihre Interessen nutzen. Ihnen ist egal was aus uns und der Welt wird. Sie kennen nicht den Wunsch gerecht und rücksichtsvoll, zu leben. Mitgefühl, Toleranz, Verantwortungsgefühl, soziale Kompetenz und Ethik sind ihnen völlig fremd. Ihr Geschäftsmodell ist, soziale Spaltung als Wachstumsmotor einzusetzen. Das das Leben eigentlich viel schöner ist, wenn es den anderen auch gut geht, ist ihnen fremd. Vielleicht träumen sie davon, wenn die Erde am Ende ist, auf einen anderen Planeten umzuziehen oder sich einfrieren zu lassen für bessere Zeiten.
Digitalisierung ist ja an sich nicht schlecht, aber was manche Menschen damit machen ist fatal für das Leben.
Die Digitalisierung ist sehr früh in die Hände der Mächtigen und Skrupellosen gekommen. Sie haben ihr unglaubliches Potenzial erkannt, damit die Welt zu beherrschen, alles an sich zu reissen und viel Geld zu verdienen.
Die Tragweite der Digitalisierung war kaum abzuschätzen.
Die meisten Menschen haben am Anfang des digitalen Zeitalters die Dimension nicht begriffen Es ist versäumt worden, Regeln aufzustellen und für wirksame Kontrollmechanismen zu sorgen. Das hinter den ganzen tollen Möglichkeiten im Internet, die nicht einmal etwas kosten, ein eiskalt kalkuliertes Konzept steckt, dass soziale Spaltung nutzt als Wachstumsmotor für die Wirtschaft, merkt die Welt viel zu spät. Werte wie Vertrauen, Ethik, Rücksicht und Fairness sind dabei verloren gegangen. Die Menschen sind viel mit dem Computer alleine und es fehlen positive Einflüsse von echten Menschen, die echte Werte verkörpern.
Desinformation als Waffe.
Desinformation ist ein sehr wichtiges Machtinstrument geworden. Es ist mittlerweile wichtiger Bestanteil des „Waffenarsenals“ der Streitkräfte geworden. Und weil die sozialen Medien praktisch uneingeschränkten Zugang ermöglichen, ist es gut möglich, gezielt mit Desinformation, fake news und selektiver Berichterstattung, den Weg für politische Prozesse oder wirtschaftliche Interessen zu ebnen. Besonders schlimm ist, dass das mit viel Geld funktioniert, denn die Internet und Datenunternehmen verkaufen diese Macht sehr teuer.
Und da sind wir nun. Völlig ausgeliefert hetzen wir den neuesten Updates nach, um den Anschluss nicht zu verpassen. Kaufen ständig leistungsfähigere Smartphones und PCs, geben ständig Informationen preis und machen uns arglos zum Spielzeug und Menschenmaterial von einigen wenigen, die die Fäden in der Hand halten.
Wehe dem, der den nicht mehr mithalten kann.
Für den, der kein Geld mehr hat, keine Zeit oder es mental einfach nicht mehr schafft den neuesten System-Update durchzuführen, verschlüsselt sich die Welt schlagartig. Plötzlich kann man das Bankkonto nicht mehr bedienen, weil die Banksoftware nur auf einem Browser läuft, der Mindestanforderungen an den PC hat, die man nicht mehr erfüllt. Und weil in der Zwischenzeit die Bank ordentlich Mitarbeiter eingespart hat und Filialen geschlossen hat (klar wenn die Leute so begeistert beim Internet Banking mitmachen. Die Arbeiten, für die vorher die Bank ihre Angestellten bezahlen musste, werden jetzt vom Kontoinhaber selbst ausgeführt…) steht Mann/Frau dann dumm da. Das ist die fühlbarste Folge von der sozialen Spaltung als Wachstumsmotor. Man fällt aus dem System und wird ausgegrenzt.
Die Bank ist nur ein Beispiel, aber so funktioniert es leider in allen Bereichen.
Es entsteht eine Welt ohne Menschen.
Langsam aber sicher verschwinden die Menschen aus dem Alltag. Und damit die guten Geister, die die Gesellschaft menschlich und liebenswert gemacht haben. Die, die einen gut beraten haben, einfach mal etwas erklärt haben, oder unkompliziert helfen konnten. Überall setzen wir uns mittlerweile mit seelenlosen und emotionslosen Maschinen auseinander. Kaum einem macht das Spass, aber wir akzeptieren es wie gottgegeben. Wir treiben wie die Lemminge mit der Masse. Und viele kommen gar nicht an.
Ausbeutung und Spaltung der Gesellschaft als Wachstumsmotor.
Die Schere zwischen arm und reich geht weiter auseinander. Der Mittelstand verschwindet. Für immer mehr Menschen wird der Zugang zur Ressource Arbeit unmöglich gemacht. Unser Wachstum basierte immer auf Ausgrenzung und Ausbeutung. Von Menschen, Tieren, Natur in fernen Kontinenten und mittlerweile auch von den eigenen Leuten. Und die dabei allgegenwärtige soziale Ungerechtigkeit ist Nahrung für schwerwiegende Konflikte zwischen den Menschen des gleichen Landes.
Der Planet wird so gründlich abgegrast, dass für unsere Kinder sich das Thema „Altersversorgung“ sowieso erübrigt hat.
Am schlimmsten wird es unsere Kinder treffen, denn wir grasen den Planeten ohne irgendein Konzept für Nachhaltigkeit ab. Nach wie vor zählt nur das schnelle Geld. Wenn sich eine Möglichkeit ergibt, schnell zu viel zu kommen, fragt kaum einer, wie das möglich sei. Man greift zu und will nichts weiter wissen.
Der Gegenvorschlag lautet: ab jetzt: nachhaltig zu leben.
Ab jetzt kritisch konsumieren. Das heisst sich zu vergewissern, was man da kauft und warum. Vielleicht muss man auch nicht alles gleich ersetzen. Manchmal kann man auch reparieren. Wieso einem Erneuerungswahn für Dinge, die eigentlich noch sehr gut sind, nachgeben. Warum auf Scheininnovationen der Industrie reinfallen. Warum unterstützen, dass wir an der Nase herum geführt werden. Wieso belohnen, dass Autohersteller die wirklich notwendigen Innovationen nicht vorantreiben, solange sie Ansprüche an Mobilität aus dem letzten Jahrtausend genügen, dass der Verkauft läuft. Wieso unterstützen, dass Konzerne nach wie vor jegliches Tierwohl missachten und in Kauf nehmen, unser Trinkwasser weiter zu vergiften, den Planeten unwiederbringlich zu schädigen und unsere Gesundheit massiv zu gefährden durch das Ausreizen der gesetzlichen Grenzwerte für Schadstoffe, die eigentlich gar nichts im Essen zu suchen haben. Warum nicht einfach das Radio ausstellen, wenn im Werbeblock der einzige Produktwert BILLIG ist. Und das Programm einem versucht den Kopf zu verkleben.
Bewusstes Konsumieren ist nachhaltiges Konsumieren.
Wenn man sich ein Fahrrad beim Fachhandel zeigen lässt und es dann doch im Internet bei einem skrupellosen Anbieter zum günstigsten Preis kauft, zerstört man den Einzelhandel . Arbeitsplätze, Menschlichkeit und Fachberatung fallen weg.
Es wäre gut wenn wir lieber ETWAS weniger konsumieren, aber dafür VIEL bewusster. Und zwar bei solchen Unternehmen, die eine gewisse Ethik haben. Die dafür bekannt sind, dass die Mitarbeiter respektiert werden. Unternehmen, die die Natur nicht unnötig strapazieren und sich zum Ziel gesetzt haben schnellstmöglich 100% nachhaltig zu arbeiten.
Soziale Rendite als wichtiger Bestandteil des unternehmerischen Gewinns.
Solche Firmen haben zu kämpfen gegen die Übermacht der grossen Konzerne, aber sie sind sich bewusst, dass es jetzt drauf ankommt sich zu behaupten, sonst ist alles verloren. Hier geht es nicht um Rendite im herkömmlichen Sinn. Sondern ein wichtiger Anteil am Gewinn ist die soziale Rendite. hundsfutter ist so ein Betrieb.